07.02.2016 Weiter geht's!

Nach dem rauschenden Fest am Freitag haben wir am letzten Tag unserer Ausstellung in
der arche ein „Nachtreffen in unserer Wohnzimmerinstallation“ einberaumt, um uns über
das Erlebte während der letzten Wochen auszutauschen und vielleicht auch in die Zukunft
zu schauen, denn immer wieder war der Wunsch geäußert worden, dass es weiter gehen
müsse, in dieser nun zusammen gewachsenen Gruppe, wo es noch so viel zu sagen gibt,
die Einzelnen sich mehr und mehr trauen, das, was sie wirklich bewegt zu teilen und
auszudrücken.
Zunächst baten Cornelia und ich um Rückmeldung über das Vergangene. Es gab Kritik
über die Lautstärke, die manchmal in den Räumen herrschte und ein konzentriertes, vor
allem akkustisches Arbeiten schwer machte. Auch darüber, dass vor allem zu Anfang
häufig etwas in Kleingruppen erarbeitet worden war, die Gruppenmitglieder dann aber
nicht zur Performance auftauchten. Es wurde auch mehr Zeit zur Ausarbeitung von
Zeichnungen gewünscht und ein hochwertigeres Material. Neben diesen Schwierigkeiten,
mit denen alle zu kämpfen hatten, überschwemmte uns jedoch eine Fülle positiver
Erfahrungen, von denen ich einige hier sinngemäß wiedergeben möchte.
Viele unserer syrischen Teilnehmer haben sich im Laufe der Zeit in dem Projekt zu Hause
gefühlt. Sie merkten, dass sie sie selbst sein konnten und die Gruppe immer mehr
„Familie“ wurde. Einige warteten auf das Wochenende, wo sie wieder Spaß hatten, ohne
Angst Einheimische kennen lernen konnten, sich mit ihnen austauschen und ausdrücken
konnten.
Einige Hamelner hatten zu Anfang Bedenken, wie sie denn so viele Wochenenden für das
Projekt „opfern“ sollten, doch bald merkten sie, dass die Zusammenarbeit ihnen Kraft für
die folgende Woche gab. Das Kennenlernen der anderen Menschen mit ihrer Kultur, ihrem
Humor und ihrer Lebensfreude haben sie als sehr bereichernd empfunden. Die
Begegnung über den kulturellen Austausch in beide Richtungen und der gemeinsame
kreative Ausdruck waren sehr hilfreich um Berührungsängste zu überwinden. Die Zahlen
aus den Medien bekamen so Gesichter.
Die Arbeitsweise wurde von vielen als kreatives Chaos empfunden, aus dem immer wieder
ein roter Faden auftauchte, und trotz der kurzen Entwicklungszeit zu tollen Performances
führte.
Alle 23 Teilnehmer unserer „Abschlussrunde“ waren sich einig, dass es weiter gehen soll
mit singen, tanzen, zeichnen, Theaterszenen, kochen und essen. Cornelia und ich sehen
zuversichtlich in die Zukunft, das alles lässt sich wunderbar zu neuen Performances
verbinden. Unser nächstes Treffen wird am Sonntag, dem 28. Februar sein, wo wir
sicherlich kreativ die zukünftige Weiterarbeit entwickeln werden.

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