Treffen am 28. Februar 2016

Unser neuer Gastgeber ist die Stadtbibliothek Hameln, sonntags verwaist ist sie mit einem Gruppenraum und vielen Ecken für Kleingruppenarbeit ein inspirierender Ort. Unsere Teilnehmerinnen Ruth und Sabine, beide beruflich in der Stadtbibliothek tätig, haben diesen Ort für die Gruppe organisiert und begrüßen uns herzlich. Rund 30 Menschen sind heute gekommen und so beginnt der Nachmittag mit einer kleinen Führung durch die Bibliothek, insbesondere zu den relevanten Ecken mit Sprachkursen arabisch – deutsch – arabisch, den Bildbänden über die arabischen Länder, den Kochbüchern und der schönen Literatur.
Auch unser Filmer, Philipp von Zitzewitz ist mit Familie gekommen. Er und Alaa haben in der letzten Woche ungemein gearbeitet und aus 5 Terrabite Filmmaterial eine 17-minütige Dokumentation geschnitten die uns nun präsentiert wird. Es ist ein berührender Film über die gemeinsame Arbeit, viele Gedanken und Beweggründe der Teilnehmenden und über Schritte in die Integration geworden. Alle freuen sich und können es kaum abwarten, selbst eine DVD in der Hand zu halten, doch zunächst müssen noch die deutschen Beiträge übersetzt und arabische Untertitel eingeblendet werden damit alle in den vollen Genuss der Inhalte kommen können.
Nun stellen Cornelia und ich unsere Ideen für die weitere kreative Arbeit der Gruppe vor. Alle gewünschten kreativen Betätigungen wie zeichnen, singen und musizieren, tanzen, Sprache lernen und üben lassen sich in einer Performance-Theater-Arbeit verwirklichen. Die Schnelligkeit, von Woche zu Woche eine neue Aufführung zu entwickeln, kann so einer intensiveren inhaltlichen Auseinandersetzung und größeren Durchdringung des Materials weichen. Unser Thema für die nächste Zeit soll „Nähe und Ferne“ sein. Und so starten wir in zwei Gruppen, die Erlebnisse und Gedanken zu „Nah“ und „Fern“ sammeln. Eine Fülle von Assoziationen tauchen auf, zum Beispiel „Nähe“: Erlebnisse von angenehmer und unangenehmer Nähe, von der Verbindung von Menschen über das Erleben von Gefahren, Fluchterlebnisse kommen zum Tragen, gemeinsame Erlebnisse wie das Fahren in überfüllten Bussen oder auch die Besonderheiten der europäischen Kultur mit ihrer Nähe zu Haustieren. Durch vertraute Handlungen kann eine Verbundenheit auch über weite Entfernungen erlebt werden.
„Ferne“ beinhaltet Heimweh und Fernweh, die Ferne als Projektion, das Unerreichbare, das Weltall, die Sterne, dann auch Einsamkeit und die Trauer über das Unerreichbare.
Eine Hausaufgabe gibt es auch: Eigene Erlebnisse zu den Themen Nähe und Ferne in der eigenen Sprache aufschreiben oder bestehende Texte finden und bei unserem nächsten Treffen in zwei Wochen mitbringen.
Froh und beschwingt über die Ausblicke und unsere weitere Zusammenarbeit beenden wir das Treffen.